Produkttest Kunststoff-Leichthammer *
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Vorstellung
Der leichte, auffällig gelbe Kunststoffhammer macht auf dem ersten Blick einen soliden Eindruck. Der Kunststoff ist sehr hart und riecht nicht, es sind also keine aromatischen Kohlenwasserstoffe oder giftige Weichmaker enthalten. Auf dem Etikett ist zu erkennen, dass der Hammer aus China stammt. Da sich der Zettel nicht so einfach entfernen lässt, bleibt er bei mir einfach am Stiel.
Preis
Mit nur 3 Euro ist dieser Kunststoffhammer sehr günstig und sollte für jeden Camper erschwinglich sein. Die Kosten sollen also diesem Fall dem Kauf nicht entgegen stehen. Ob jedoch das Preis-Leistungs-Verhältnis angemessen ist? Ja, denn mehr als 3 Euro ist der Hammer auch nicht wert und nur für eine besondere Zielgruppe zu empfehlen.
Gewicht
Der Leichthammer aus gelben Kunststoff ist ein echtes Leichtgewicht. Mit nur 100 Gramm ist dieser Hammer Spitzenreiter. Perfekt geeignet auch für Kinder, schwache Menschen und lange Wanderungen. Z.b. für den Fall, dass man unterwegs vom Unwetter überrascht wird und auf die Schnelle ein Not-Tarp aufspannen möchte.
Abmessungen, Ergonomie
Die Länge beträgt 25 Zentimeter und die beiden Schlagflächen haben einen Durchmesser von jeweils 4,5 Zentimeter. Damit ist es leicht, einen Hering zu treffen. Trotz des eckigen Griffstückes liegt der Hammer gut in der Hand, der Hammer ist dabei etwas kopflastig. Das Kunststoff hat keine scharfen Kanten — für den günstigen Preis keine Selbstverständlichkeit.
Praxis Test
Funktionstest
Im Funktionstest scheiterte der Kunststoffhammer grandios. Wie in einer realistischen Praxissituation sollte ein Aluminiumhering (U.S. Army) in einen lehmigen Boden geschlagen werden. Mit dem Hammer hatte man keine Chance, mehr als nur die Spitze des Herings ins Erdreich zu treiben. Der Hammer prallte am Hering regelrecht ab und der Hammerkopf bzw. die Schlagfläche zerbrach dabei sogar. Für den harten Campingalltag ist dieses “Tool” also definitiv nicht geeignet — darum gibt es nochmal einen Punktabzug.
Für den Sommer planen wir einen schwächeren Test, wie sich dieser Hammer beim Aufbau eines Igluzeltes mit Drahtheringen schlägt. Update folgt.
Auffälligkeiten
Erstaunlicher Weise brach der Hammer nicht an der Engestelle unterhalb des Hammerkopfes. Statt dessen zersplitterten die Schlagflächen des Leichthammers nach einer Menge chancenloser Schläge gegen den Hering. Dieser Gegner war also zu stark für den Leichthammer.
Zusammenfassung, Vor- und Nachteile, Zielgruppen-Empfehlung
Zwar ist dieser Kunststoff-Leichthammer nicht für unseren Chaoscamping-Alltag gemacht und würde keinen Tag heil überstehen. Doch gibt es mir Sicherheit sinnvolle Anwendungsfälle und Einsatzgebiete. Ich persönlich würde lieber einen Stein benutzen, als mit diesem Hammer ein Camp zu errichten. Für das Einschlagen von dünnen Stahlheringen oder das Setzen von Sandheringen sollte dieser Hammer auf jeden Fall hervorragend funktionieren. Aufgrund des sehr geringen Gewichts — etwa so schwer wie eine Tafel Schokolade — kann dieser Hammer immer dabei sein und eignet sich vor allem für Kinder, junge Erwachsene, Mädchen 😉 und für lange Wanderungen mit leichtem Gepäck.
Zusammengefasst ist dieser Hammer zu empfehlen für preisbewusste Extremwanderer, welche auf sandigem Boden mal kurz ein Sonnensegel aufbauen möchten.
Pluspunkte
- Sehr günstiger Preis
- Sehr geringes Gewicht
- Eignet sich hervorragend als Bieröffner
- Stielende eignet sich als Heringzieher
Abstriche
- geringe Stabilität, Brach im Test
- wenig Schlagkraft
- für schwere Heringe und harte Böden völlig ungeeignet
Bezugsquelle/Hinweise zur Beschaffung
Wir zahlten ganze 3 Euro für den Hammer, auf unserem Lieblings-Onlineshopping-Portal. Wenn man nach “Kunststoff” und “Campinghammer” sucht, findet man aber auch Exemplare mit einem ungleich höheren Preis von über 15 Euro. Selten haben wir so eine große Preisdifferenz für ein identisches Produkt gesehen, das sind immerhin gut 500% Unterschied. Also wer diesen Hammer möchte, sich dessen schwacher Schlagkraft bewusst ist*, sollte zum günstigeren Exemplar greifen.
*Phsyik: Trägheit = Masse * Beschleunigung. Bei einer sehr geringen Masse, bekommt man also wenig Wucht.