Produkttest “BW-Klauenbeil” ***

 

Vorstellung

In die­sem Pro­dukt­test bewer­ten wir das “Klau­en­beil” der deut­schen Bun­des­wehr, wel­ches im Cha­os Cam­ping Club bereits Kult­sta­tus geniest. Es ist ein kom­pak­tes, soli­des und güns­ti­ges Beil. Bei dem Beil han­delt es sich um ein pro­fes­sio­nel­les Werk­zeug, das immer­hin gut genug für unse­re Sol­da­ten und zur Ver­tei­di­gung unse­rer Bun­des­au­ßen­gren­zen ist. Weil es sehr güns­tig ist, kann man den Stiel auch mal als Bier­öff­ner miss­brau­chen, es im Regen lie­gen las­sen oder auch mal verlieren.

 

Preis

Der Preis star­tet bei 15 Euro für güns­ti­ge Nach­bau­ten. Für ein gebrauch­tes, ori­gi­na­les Bun­des­wehr-Klau­en­beil muss man etwa 20 Euro kalkulieren.

Gewicht

Mit rund einem Kilo­gramm ist das Klau­en­beil zwar ein Leicht­ge­wicht unter den Äxten, aber nicht wirk­lich geeig­net für län­ge­re Wan­de­run­gen, Trek­king Aben­teu­ern oder Radtouren.

Abmessungen, Ergonomie

Die Län­ge des Axt­stiels beträgt 35 Zen­ti­me­ter, der Kopf misst ca. 17 x 10 x 3 Zen­ti­me­ter. Der Griff ist sym­me­trisch gestal­tet und liegt daher immer gut in der Hand — ob man das Beil zum Klop­fen oder zum Hacken ver­wen­det. Das Beil ist für Rechts­hän­der wie Links­hän­der glei­cher­ma­ßen zu bedienen.

Praxis Test

Funktionstest

Das Beil eig­net sich her­vor­ra­gend zum spal­ten von Holz oder zum Fäl­len und Ent­as­ten klei­ner Bäu­me. Mit der cha­rak­te­ris­ti­schen “Klaue” am hin­te­ren Ende des Axt­kop­fes kann man Nägel zie­hen oder Herin­ge lösen. Die Schlag­flä­che an der Rück­sei­te des Kop­fes eig­net sich nicht nur zum Ein­schla­gen von Herin­gen, Schrau­ben und Nägeln — man kann damit auch völ­lig krum­me und ver­bo­ge­ne Herin­ge wie­der gera­de klop­fen. Mit der robus­ten Schnei­de kann das Beil auch zum Gra­ben ver­wen­det wer­den, um mit­ten im Stark­re­gen einen Ent­wäs­se­rungs­gra­ben um das Camp zu zie­hen oder etwas zu vergraben.

Zum Öff­nen von Kron­kor­ken eig­net sich der Axt­kopf nur bedingt, weil man sich beim Abrut­schen selbst ver­let­zen kann. Bei vor­sich­ti­gem Umgang kann das Stie­len­de als Fla­schen­öff­ner ver­wen­det wer­den. Der schwe­re Axt­kopf dient hier­bei als Gegen­ge­wicht, sodass sich die Fla­sche dank der Schwer­kraft qua­si von selbst öffnet.

Das Beil eig­net sich her­vor­ra­gend zum “her­um­rüh­ren” im Grill oder Lager­feu­er, also um die Glut zusam­men- oder aus­ein­an­der zu schie­ben. Die Lackie­rung ist sehr robust, das Beil ist somit also nahe­zu rostfrei.

Auffälligkeiten

Vor allem bei regel­mä­ßi­gen Gebrauch kann sich der Axt­kopf vom Stiel lösen. Ein wackeln­der Kopf beein­träch­tigt die Funk­ti­on des Beils, sodass man ent­we­der ins obe­re Ende einen Keil ein­schla­gen, oder bes­ser die Axt neu bestie­len soll­te. Nach Exper­ten­aus­sa­ge lockert sich der Axt­kopf beson­ders schnell, wenn das Beil als Ham­mer benutzt wird. Die Aus­füh­rungs­form mit Beil­klin­ge und Ham­mer-Rück­sei­te ist also an sich suboptimal.

Zusammenfassung, Vor- und Nachteile, Zielgruppen-Empfehlung

Trotz der kom­pak­ten Abmes­sun­gen ist das Beil ein ech­tes Kraft­pa­ket. Kein Hering ist zu groß, kein Ast zu dick. Auf­grund der kom­pak­ten Abmes­sun­gen soll­te das Klau­en­beil als Not­aus­rüs­tung in kei­nem PKW oder Cara­van feh­len, für Wan­der­tou­ren, für Tram­per oder Rad­fah­rer ist es auf­grund des Gewichts von rund 1000 Gramm schlicht ungeeignet.

Pluspunkte

  • Soli­de, ein­fa­che Verarbeitung
  • Güns­ti­ges, voll­wer­ti­ges Beil
  • Viel­sei­tig einsetzbar
  • Robus­te Beschich­tung des Kopfes

Abstriche

  • Qua­li­tät mittelmäßig
  • Soll­bruch­stel­le zwi­schen Stiel und Kopf
  • Hohes Gewicht, Kopflastig

Bezugsquelle/Hinweise zur Beschaffung

Das Klau­en­beil ist auf Floh­märk­ten oder Inter­net-Han­dels­platt­for­men zu fin­den. Es gibt eine gro­ße Band­brei­te unter­schied­li­cher Her­stel­ler und Qua­li­tä­ten, wes­halb man sich an das Ori­gi­nal der deut­schen Bun­des­wehr hal­ten soll­te. Dem­zu­fol­ge wür­de ich eher ein gebrauch­tes Ori­gi­nal­teil einem neu­wer­ti­gen Nach­bau zwei­fel­haf­ter Her­kunft und Qua­li­tät vorziehen.